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Montag, 22. April 2013

Gisela, Gisela

Nein, Gisela war nicht die Hellste! Oder waren wir ein schwerer Fall?!? Des Rätsels Lösung werden wir wohl nie erfahren, denn Gisela hat von uns nen Korb bekommen. Kurzum, wir haben uns für einen anderen Männerdoc entschieden!

Aber von Vorne:
Das Elend nahm seinen Lauf, als Ju versuchte den hart erkämpften Termin zu verschieben. Wochentags 10 Uhr vormittags war etwas ungünstig für uns arbeitendes Volk. Alleine diese Tatsache brachte Gisela an ihre Grenzen. Eine Woche später, selbe Zeit, das könne sie uns anbieten. Problem erkannt, würde ich sagen... Also neuer Versuch und auf die auf der Praxiswebseite hochangepriesene Privatsprechstunde hingewiesen. Ja, die gibt es, ist dann aber der falsche Arzt... Hä!?! Wie kann es der falsche Arzt sein, wenn man zum Andrologen will und es sich "Privatsprechstunde Andrologie" schimpft?
"Und außerdem hat mir die Biologin gesagt, sie bräuchte vorher unbedingt ein Spermiogramm von Ihnen!" Hmm... That's the problem, my Dear!!! Ein zaghafter Hinweis, dass das so einfach nicht wäre, wurde geflissentlich überhört oder einfach nicht verstanden. Man bekam zwischenzeitlich wirklich Zweifel ob der Dame gewahr ist, bei welcher Art Arzt sie da arbeite... Sie müsse da dann erst noch mal Rücksprache halten... Hallo, wir sind zwar kein Arzt, aber ob es möglich ist, eine Probe Kampfschwimmer abzugeben oder nicht können wir auch ohne Arzt beurteilen, denn wäre das möglich würden wir weiß Gott nicht bei Dir liebe Gisela die intimsten Details am Telefon loswerden, sondern wären mit viel Freude dabei uns um unseren Nachwuchs selbst zu kümmern!!!

Lange Rede kurzer Sinn: Auch dieses Telefonat wurde entnervt beendet! Es wird auch hoffentlich das Letzte mit Freundin Gisela gewesen sein, denn der Termin ist abgesagt und ein Neuer ausgemacht. In einer anderen Praxis. Mit flexiblen Sprechzeiten. Mit einem ebenso kompetenten Doc.

Weiter geht's...

Sonntag, 21. April 2013

Doppelt gemoppelt!?!

Sobald man sich mit dem Thema Kinderwunschbehandlung anfängt auseinanderzusetzen, stößt man recht schnell auf das erhöhte Mehrlingsrisiko. Auch bei unserem ersten Termin im Kinderwunschzentrum wurden wir darüber aufgeklärt, dass je nach Behandlung das Risiko Zwillinge zu bekommen gar nicht so klein ist. Wie sagte der Doc so schön: "Sie können uns dann halt nicht eines im Weidenkorb vor die Tür legen..."

Zwillinge... = zwei Kinder...
Ja, das war so eigentlich nicht der Plan. Ich wollte seit ich denken kann immer nur ein Kind. Ich weiß nicht warum, aber es war immer so. Nachdem dann Ju krank wurde, stellte sich die Frage nach mehr Kindern auch nicht mehr. Wir waren froh, unser Leben alleine in den Griff zu bekommen. Und jetzt, wo wir bereit für so einen (!) kleinen Wurm sind, ist unsere einzige Möglichkeit, uns diesen Wunsch zu erfüllen, mit diesem Risiko behaftet. Wie verquer ist nur diese Welt!?!

Wenn ich so in anderen Blogs oder Kinderwunschforen lese, fällt mir nie auf, dass jemand kritisch darüber nachdenkt. Vielen Paaren scheint dieses Risiko weniger dramatisch zu erscheinen. Klar, viele wollen sowieso mehrere Kinder und wenn beide Partner gesund sind, lässt sich das sicher alles besser organisieren. Wir sind da schon etwas eingeschränkter und Zwillinge muss ich ehrlich sagen, würden uns mit voller Wucht treffen. Da müsste die ungeduldig wartende noch nicht Oma ganz schön Einsatz zeigen... Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Leute uns so schon für leicht verrückt erklären, ein Kind zu wollen. Und wenn es dann auch noch zwei auf einen Streich werden... dann kommt Papa im Rolli angerollt und Mama mit Zwilliwagen...

Kopfzerbrechen bereiten uns auch diese zwei Themen:

1. Wir haben unsere Wohnung von Anfang an nur auf ein Kind ausgerichtet. Zwei Würmchen würden uns auf kurz oder lang in das Notzimmer verbannen.

2. Die Namen. Momentan sind wir froh, uns auf jeweils eine Jungen- und Mädchennamen geeinigt zu haben... Also, wenn schon zwei, dann bitte bitte ein Pärchen ;-)

Wie man sieht haben wir über die Möglichkeit, Zwillinge zu bekommen, ausführlich nachgedacht. Dass das nicht der Plan war, darüber waren wir uns schnell einig. Etwas weniger schnell aber trotzdem einig waren wir uns dann aber auch darüber, dass wenn es so ist, dann ist es halt so! Und dann freuen wir uns doppelt!!!

Mittwoch, 17. April 2013

Kinderlos im Neubaugebiet

Wir wohnen in einem Neubaugebiet.
Diese jene welche zeichnen sich besonders durch den hohen Familien- und damit Kinderanteil aus. Als, wenn auch ungewollt, kinderloses Ehepaar fällt man hier leicht aus dem Rahmen.

Hier die besten Beispiele:

Kinderwagen
Ich laufe nicht mindestens einmal am Tag mit meinem Kinderwagen umher und gehöre damit zu einer höchst seltenen Gattung hier: eine Frau ohne Kinderwagen...

cleaner Garten
In unserem Garten steht keine Schaukel, kein Sandkasten, kein Basketballkorb. Es fliegen keine Spielsachen auf dem Rasen rum und kein Dreirad oder Fahrrad steht vor dem Hauseingang. Kurz und knapp: Von Weitem ist zu erkennen, hier wohnt kein Kind.

Spielplatz
Wir haben keinen Grund, uns am Spielplatz aufzuhalten und sind somit von diesem Hotspot der Nachbarschaft ausgeschlossen, der hier quasi die gesellschaftliche Zentrale des Mikrokosmos Neubaugebiet bildet.

Auto
Was sind die üblichen Familienautos? Touran, Sharan, Meriva, jegliche Art von Kombi... Alle sind sie hier versammelt und werden Stolz vor der Garage geparkt. Bei uns steht ein Zweisitzer und ein Yuppie-Wagen...

Tagesrythmus
Zum Glück gibt es Zeitschaltuhren für Rollläden. Dann fällt es wenigstens nicht auf, wenn wir unsere (ungewollte) Freiheit geniessen und am Wochenende ausschlafen. Um uns herum ist sicherlich schon morgens Rambazamba. Können wir nicht beurteilen, weil wie gesagt, da schlafen wir noch.


Samstag, 13. April 2013

Eine Katze in Handschuhen fängt keine Mäuse...

... außer sie nimmt Känguru-Handschuhe!

Es galt heute zum ersten Mal seit 5 Jahren sich wieder in das Samstagsgetümmel der Shopping-Welt zu begeben. Früher war das eine unserer Hauptbeschäftigungen am Wochenende. Keine Innenstadt oder Shoppingcenter war vor uns sicher. Dann stellten sich zwei Buchstaben in unseren Weg und es begann die Zeit der Wochenenden, bei denen garantiert jede Couch-Potatoe vor Neid blass geworden wäre. So ihr lieben Erdäpfel, wir melden unsere Couch jetzt als frei! Macht Euch breit! Wir sind dann mal weg...

Unsere Mission: Handschuhe kaufen!

Stylish sollten sie sein. Gute Passform sollten sie haben. Guter Grip ein Muss. Da bleiben doch nur Golfhandschuhe! Logisch, oder? Golfequipment gibt es ja heutzutage in jedem gut sortierten Sportfachhandel, also nix wie los...

Unser Ziel: DAS Shoppingcenter der Region!

Hier waren wir früher zu Hause. Stundenlang sind wir rauf und runter flaniert, jeden Laden kannten wir auswendig.

Unser Resümee: Wir sind so 2000!!!

Woran man das merkt? Man gehe in eine gut sortierte Sportabteilung eines Bekleidungsgeschäftes, welches vor allem durch teure Markenklamotten bekannt ist. Das gepaart mit der geographischen Lage vor den Toren eines Golfmekkas sollte einen zu der Annahme bewegen hier fündig zu werden. Falsch! "Nein, Golfsachen führen wir nicht mehr!" Vor fünf Jahren garantiert schon. Also weiter in ein Sportgeschäft einer großen Kette. "Also Golfhandschuhe werden sie hier im ganzen Center nicht finden!" Bitte?!? "Seit ein paar Jahren haben das hier alle abgeschafft." Ja, genau vor fünf Jahren gab es überall Golfequipment. Entweder Golf ist out oder wir...

Ju wollte sich in seinem Rollgefährt jedoch das gewisse Maß an Yuppie bewahren. Also kurzer Prozess und es wird in die nächste Innenstadt in ein Golffachgeschäft gefahren.

Ich lade den Porsche also zum zweiten Mal heute ins Auto und weiter geht's im Programm. Nachdem wir auch mal die Erfahrung eines nicht barrierefreien Parkhauses gemacht haben, erreichen wir den Golferhimmel. Erste Feststellung: Rollifahrer sind hier nicht das Hauptklientel. Die erste Verkaufsschickse, die uns in den Weg kam tat mir wegen ihrer Unbeholfenheit schon fast leid.
"Golfhandschuhe haben wir hier, da sind auch viele reduzierte dabei..." Es wurde ein Körbchen uns entgegengehalten mit, ja, Handschuhen. Aber dann war es um ihr Fachwissen auch schon geschehen. Sie meinte sich zu erinnern, dass auf der unteren Ebene des Ladens noch weitere Handschuhe vorhanden sind. Aber da war nun das Hindernis Treppe, etwa 10 Stufen, im Weg. Daneben gab es einen Plattformlift, den sie aber nicht bedienen konnte. Die Verzweiflung war Ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. "Können sie da runter fahren?" Blick auf die Treppe. Lautes Lachen unserer Seite ließ sich gerade so verhindern. Sie holte dann endlich jemanden, der sich damit auskannte. Mit dem Lift mit Mopsgeschwindigkeit und auch Handschuhen. Aber wenigstens erfuhren wir von Ihr noch, dass sie auch ganz tolle Fleecejacken im Sortiment hätten.

Handschuhe bekamen wir dann auch. Stylish sind sie alle mal und das Känguru an Ju's Händen, darf jetzt Europa erkunden. Und sie haben Grip. Dank null Kraftverlust ist Ju jetzt noch schneller unterwegs.

Wer jetzt denkt, damit wäre unser Tagespensum erfüllt, täuscht sich. Ich lud den Porsche also zum dritten Mal ins Auto und es ging zum Media Markt, um endlich HDMI-Kabel Nr. 2753 zu kaufen. Macht ja nichts... Dann gab es eine kurze Pause auf unserer nun zeitweise vermieteten Couch und weiter ging es im Programm. Porsche zum vierten Mal ins Auto und auf zum Baumarkt. Der zukünftige Grill musste begutachtet und der Frühling mittels eines Blümelchens eingeläutet werden. Porsche-Einladeprozeß Nummer 5 dieses Tages und es geht wieder heim.

Was ein Tag. Die Couch-Potatoes mussten heute Abend wo anders unterkommen. Wir sind jetzt nämlich ziemlich platt und können hier nur noch liegen. Aber schön war's!


Dienstag, 9. April 2013

Von Kettenbriefen und dem Lotuseffekt

"Ich habe Dir gerade eine Mail geschickt!!!" Es ist 21Uhr und das Telefon klingelt. Um diese Uhrzeit können das eigentlich nur meine Eltern sein. Und ja, meine Mutter ist in heller Aufregung: Ein Baby ist geboren! Eine sehr weite Verwandte hat heute ihren Sohn zur Welt gebracht. Der stolze Opa verteilte sofort eine bilderlastige Mail, die keine halbe Stunde bei mir gelandet ist. Glatt könnte man meinen, Babymails sind die neuen Kettenbriefe und ja, schicke diese Mail an nur fünf Freunde und Du bekommst 25 Tafeln Schokolade zurück!

Nachdem ich etwa zehnmal mein Postfach aktualisieren musste, damit die Verkündung der frohen Botschaft endlich bei mir im Postfach gelandet ist (wahrscheinlich ging mich anzurufen schneller als auf senden zu klicken), kann ich mich kaum vor der Bilderflut retten. Retten kann ich mich auch nicht vor der Analyse dich mich durch das Telefon erwartet. Die Haare und der Name und ach war gar nicht so schwer der Kleine und überhaupt...

Es gab eine Zeit, da habe ich da noch eifrig mitanalysiert. So goldig, und wie glücklich sie aussehen und ach das freut mich... Tja, die Zeiten sind vorbei. Inzwischen ist es so weit, dass ich alles Versuche, um dieses eine bestimmte Thema nicht anzusprechen. Da die Einschläge aber immer näher kommen und sich auch noch anfangen zu häufen, fühle ich mich langsam wie Bode Miller beim Slalom. Das ist auch nicht so seine Stärke... Man wartet schon angstvoll auf die nächste verkündete Schwangerschaft oder Geburt und wenn es dann wieder mal soweit ist, zwängt man sich in die imaginäre Schutzkleidung und hofft, dass möglichst alles an einem abperlt. Aber so ein kleiner Tropfen schafft es leider doch immer durch...

Was vielleicht für etwas Entspannung sorgen könnte, wäre die Möchtegern-bald-Oma in die spezielle Problematik einzuweihen. So weit sind wir aber noch nicht. Weil auch dann kann man sich vor lauter Fragen nicht mehr retten. Nein, momentan möchten wir das alles noch mit uns alleine angehen und hoffen auf den Lotuseffekt.

Ja Mama, ich weiß! Deine Oma-Gefühle sind schon lange erwacht. Ich werde über jeden Nachwuchs ausführlichst informiert oder ausgefragt. Glaube mir, ich täte nichts lieber, als dir endlich die Möglichkeit zu geben, über dein eigenes Enkelchen zu schwärmen und selber der Verursacher von Kettenmails zu sein. Hab noch ein bißchen Geduld!!!

Em


Das interessante an der Sache ist, dass Schwiegermama und Schwiegervater da eine unterschiedliche Taktik fahren. Während sich die 21 Uhr Anrufe häufen, verhält sich der männliche Teil durchaus ruhig, ohne jedoch zu vergessen, unterschwellig klar zu verdeutlichen, dass es jetzt doch langsam mal Zeit wäre. Nun, so verwunderlich das auch klingen mag, gleichzeitig bin ich da irgendwie raus aus der Diskussion. Kurzum lautet die Vorgabe: Jetzt mach doch endlich mal hin! Sicherlich würde eine Aufklärung über die vorliegenden Straßenschäden die Servicenotwendigkeit erklären, gleichzeitig wäre gewiss, dass das Intervall für weitere Services verkürzt werden würde. Wir sind uns einfach nicht sicher, welchen Langzeiteffekt ein Outing haben würde - deshalb lassen wir es einfach. ( Mit der Aufklärung der Schwiegereltern natürlich!)

Ju

Wie erzähl ich's Gisela?

Fünf Tage – ja, fünf Tage hat es locker gedauert, bis ich mich überwinden konnte einen Anruf beim Männerdoc zu wagen.

Oh, Mann, dachte ich mir, als Schwester Gisela am anderen Ende den Hörer abnahm, sich zweckmäßig vorstellte und auf meinen Input wartete. Nun kam ich nicht mehr raus aus der Nummer und dann war es doch eine klare Sache, dass ich meine fein säuberlich zurechtgelegten Sätze wie selbstverständlich nicht mehr parat hatte. Ich stammelte also vor mich hin, war unmittelbar danach stolz wie Harry, dass ich – in meinen Augen klar verständlich ausgedrückt – gesagt hatte, was ich gesagt hatte und bekam als Antwort, dass es ja auch ein Kinderwunschzentrum gäbe. Ach, nee!! Echt? Also, nochmal ein neuer Versuch und natürlich noch immer die fünf versprochenen Tage mit Schmerzen im Strafraum präsent, konnte Schwester Gisela darüber informiert werden, dass ich einen Termin benötige. Dann ging's schnell (zum Glück): Name, Telefon, wann und dann aufgelegt. Punkt. Puh! So, Ihr Männers, dachte ich mir. Mund abwischen und weiter im Text!

Und tatsächlich fühlt es sich so an. Schrittchen für Schrittchen und Em und Ju kommen ihrem Ziel vll. ein Stückchen näher. Schön!!!

Das alles wohlgemerkt vor (!) dem Frühstück: einen Cappuccino bitte, Frau Lange.

Montag, 8. April 2013

Hart im Nehmen

"Das kommt ganz darauf an, wie hart sie im Nehmen sind... aber so fünf Tage werden sie schon Schmerzen haben." Das waren glaube ich die zwei Sätze, die sich in Ju's Kopf von unserem Gespräch beim Kinderwunschdoc am meisten festgesetzt haben.

Aber erstmal von Vorne:

Es war so weit: wir betraten die heiligen Hallen der Kinderwunschklinik und saßen nun dem Mann gegenüber, der uns zu unserem Kind verhelfen soll. Willkommen in Absurdistan!!! Jeder, der bereits in solch einer Situation war wird mir zustimmen, dass man sich das dann doch etwas anders vorgestellt hat. Soll das nicht die natürlichste Sache der Welt sein? Man hat immer den Eindruck, bei anderen passiert das einfach so. Manche können gar nicht so schnell gucken, probieren es einfach mal und tschuck: schwanger! Tja, nicht so bei uns. Wir dürfen jetzt erstmal einem netten Herrn in den Fünfzigern über unseren Kinderwunsch aufklären und mit ihm die intimsten Details besprechen.

"Wie lange besteht denn schon Ihr Kinderwunsch?" - rumdrucksen auf unserer Seite, neuer Versuch: "Oder wie lange sind sie denn schon verheiratet?" Ju findet als erster die Worte wieder (Wo waren sie nur?): "Ja, wir sind jetzt fast 4 Jahre verheiratet und der Wunsch wird dann schon langsam größer..." Und dann auf einmal erhellt sich das Gesicht des Docs und er merkt wahrscheinlich als sein Blick auf Ju's fahrbaren Untersatz fällt, dass er bei uns mit der üblichen Routine nicht so weit kommen wird.

Denn nein, wir können nicht berichten, dass wir es ja schon sooo lange probieren, und es sich einfach nichts tut, denn... genau, so weit kommen wir gar nicht. Unser Problem ist hier etwas anders gelagert und hat mit unseren zwei "Lieblingsbuchstaben" zu tun. Ju's MS hat es sich besonders in seinem Rückenmark bequem gemacht. Nicht schön! Neben einer starken Beeinträchtigung der Gehfähigkeit zeigt sich dies leider auch darin, dass es sich etwas schwer gestaltet, aktiv an einem kleinen Nachkömmling zu basteln. Ehrlich gesagt haben wir in der Hinsicht schon leicht resigniert. Macht so ja auch keinen Spaß! Und das leuchtete jetzt wohl auch unserem neuen Doc recht schnell ein und er kam zu dem Schluß: "Unser erstes Ziel sollte dann mal sein, wie wir denn an ihre Spermien kommen." Ja, Danke, that's it!

Da gäbe es mehrere Optionen, die wir bei einem Termin mit seinen Kollegen in der Urologie mal besprechen sollten. Stichworte wie Elektroejakulation, TESE, MESA machten Mut in so weit, dass es wohl Wege gibt. Zu richtigen Begeisterungsstürmen konnten wir uns aber nicht durchringen. Denn mal ehrlich, selbst ich als Frau kann nachvollziehen, dass Mann das nicht haben muss... Wir ahnten ja schon so etwas in der Art, aber das war ja noch weeeiiiittt weg. ...und jetzt halt ein Stückchen näher. Das gepaart mit der Sache von wegen "hart im Nehmen" sein und "so fünf Tage Schmerzen" führte erstmal zu einer leichten winzigkleinen Schockstarre, aus dieser es jetzt zu erwachen gilt.

Also, nächster Schritt: Ein Termin beim Männerdoc.

Ist dieser dann absolviert und mit Ergebnis erledigt, so der freundliche Doc, haben wir dann sicher Material für mindestens zwanzig Versuche und dann würde alles gut werden... Das sind dann ja mal Aussichten!